Termin | Sprache in Kolonialbrasilien: Erbe - Identität - Zukunft (Uni)

An der Universität 2 (U2) freier Eintritt

West-Afrikanische Gbe-Sprache in Kolonialbrasilien und heute

Die Obra nova de língua geral de Mina wurde 1731 (Kurzfassung) bzw. 1741 (druckreifes Manuskript) von Antonio da Costa Peixoto im brasilianischen Minas Gerais verfasst. Es handelt sich bei Peixotos Glossar um eine der ersten beiden bekannten Primärquellen zu den von afrikanischen versklavten Personen in Brasilien gesprochenen Herkunftssprachen und damit um ein linguistisch und kulturell äußerst bedeutsames Dokument.

Ein Blick auf das Mikro-Level der inter-ethnischen Interaktionen, die sich in den Dialogen der Obra Nova spiegeln, zeigt, dass sich Positionen von Macht und Unterlegenheit in einem ständigen Aushandlungsprozess befanden. Der Inhalt des Dokuments zeigt ambige Machtverhältnisse auf: Die Dialoge zeugen von einer beträchtlichen Handlungsmacht derjenigen Akteur*innen, die in der gewöhnlichen Sichtweise europäischer Kolonialherren als Subalterne galten. Darunter stechen besonders Beispiele für erfolgreiches Handeln afrikanischer Frauen hervor.

Den Vortrag halten PD. Christina Märzhäuser (LMU) und Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura (Bamberg) im Rahmen des Seminars »Literatur und Transkulturalität in der Romania«.

Voraussichtliches Ende: 12:00 Uhr

Veranstalter: Institut für Romanistik

An der Universität 2
Raum: U2/02.04
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