e.g.o.n. - die etwas andere Theatergruppe

02. Juli 2017Tina Tiedemann

Unsere Redakteurin Tina ist sowohl bei Feki.de, also auch seit zwei Jahren bei der ehrenamtlichen Theatergruppe e.g.o.n. des Jugendkulturtreffs IMMER HIN aktiv. Heute gibt sie euch einen Einblick in die bunte Theaterwelt der e.g.o.n.s.

Beginnen wir erstmal mit etwas Grundlegendem und zwar unserem Namen „e.g.o.n.“ – was hat es damit auf sich und was hat der Name überhaupt mit Theater zu tun? Nach dem die Gruppe zunächst ohne einen richtigen Namen ein paar Inszenierungen produziert hatte, kam von einem Fan die Aufforderung, sich doch einen Namen zu geben („Dann kann ich auch viel besser für euch Werbung machen!“ und so wurde beschlossen: „es geht ohne Namen.“ oder kurz e.g.o.n. und so entstand der Name, der eigentlich gar kein Name ist! Tricky, oder? wink
Aber bevor ich hier noch weitere Weisheiten raushaue, dachte ich mir, dass es doch ganz sinnvoll wäre, wenn ich mir jemanden von den e.g.o.n.s schnappen würde, der/die schon lange dabei ist und mir auch alle meine Fragen zur Entstehung von e.g.o.n. beantworten kann. Und wer wäre da besser geeignet als das Gründungsmitglied Judith Müller-Reichert oder Judi, wie wir sie alle kurz und knapp nennen (Bild oben, rechts)?

Tina: Hallo Judi! Schön, dass du Zeit gefunden hast! Ihr seid ja gerade mitten im Proben, wie läuft es denn im Moment?
Judi: Ja, es läuft ganz gut! Die Hälfte der Aufführungen unseres aktuellen Stücks „Die 12. Nacht oder Was ihr wollt“ von Shakespeare steht noch an.
Tina: Was ist das für ein Stück?
Judi: Es ist eine wunderschöne typische Shakespeare-„verliebt-verwirrt-Komödie“. Wir spielen eine überarbeitete Version des Stückes - ganz im typischen e.g.o.n.-Stil. Wer schon früher e.g.o.n.-Stücke hier im Hain gesehen hat (z.B. Shakespeares „Sommernachtstraum(a)“ im Sommer 2015), der weiß vielleicht was ich meine und wird diesen Stil wiedererkennen können. Es wird definitiv lustig!

Tina: Wie viele spielen denn diesmal im Stück mit?
Judi: Wir sind diesmal 13 Leute auf der Bühne, die mitspielen. Hinter der Bühne haben wir haben eine zusätzliche Souffleuse, unsere Technik und eben unsere komplette e.g.o.n.-Crew, die beim Plakate und Flyer verteilen hilft!

Tina: Du warst schon als Gründungsmitglied bei den Anfängen von e.g.o.n. dabei. Wie fing das Ganze überhaupt an?
Judi: Die Gründung von e.g.o.n. war im September 2002. Ich hatte gerade mein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Jugendkulturtreff IMMER HIN gemacht, als mein Bruder Manuel, sowie die damalige FSJlerin des IMMER HIN Andrea, ihre Mitbewohnerin Birthe und ich beschlossen, dass wir eine eigene Theatergruppe wollen. Da Andrea und ich durch unsere FSJs im IMMER HIN schon eh so halb zu Hause waren, haben wir beschlossen, dass das IMMER HIN ein guter Ort ist, um eine Theatergruppe zu gründen und so haben wir unsere Idee auch umgesetzt. Und jetzt sind wir bereits seit fast 15 Jahren die ehrenamtliche Theatergruppe des IMMER HIN!

"Mit jeder neuen Person, die dazukommt, kommen neue Ideen und Talente mit in die Gruppe und dadurch haben wir als e.g.o.n.s auch einem gewissen Stil gefunden, der dann aber immer wieder durch neue Leute erweitert und bereichert wird."

Tina: Was macht e.g.o.n. für dich als Stammspielerin so einzigartig?
Judi: Das Besondere für mich an e.g.o.n. ist, dass sich jetzt in mittlerweile bald 15 Jahren immer wieder Leute zusammenfinden, die Lust auf Theater haben. Und mit jeder neuen Person, die dazukommt, kommen neue Ideen und Talente mit in die Gruppe und dadurch haben wir als e.g.o.n.s auch einem gewissen Stil gefunden, der dann aber immer wieder durch neue Leute erweitert und bereichert wird.
Tina: Nicht umsonst ist ja e.g.o.n. auch die älteste Amateurtheatergruppe in Bamberg, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, oder?
Judi: Nein, nicht ganz, es ist eine der Ältesten, aber wir sind die erste rein ehrenamtliche Amateurtheatergruppe in Bamberg.

Tina: Auch nicht schlecht! Wie sieht denn die zukünftige Planung für e.g.o.n. aus? Welche Stücke sind geplant und wann?
Judi: Mein Plan für e.g.o.n. wäre noch mindestens weitere 15 Jahre bestehen zu bleiben oder noch besser, dass wir die nächsten 21 Stücke in weniger als 15 Jahren auf und über die Bühne bekommen (lacht). Konkrete Pläne haben wir für den Herbst dieses Jahres, da wollen wir das Vier-Personen- Stück „ Die geschlossene Gesellschaft“ von Satre in der alten Seilerei spielen. Dann ist noch ein weiteres Stück voraussichtlich Anfang März ebenfalls in der alten Seilerei geplant, aber dabei ist es noch nicht ganz sicher, welches Stück das wird. Und für Mai ist die Wiederauflage von unserem allerersten Stück „Prometheus“ geplant. Und auch für den Sommer in inzwischen 5-jähriger Tradition ist ein Sommer-Open-Air-Stück im Sonnentempel im Hain geplant.

Tina: Dann hoffe ich, dass diese Tradition auch noch weiterhin erhalten bleibt. Möchtest du unseren Lesenden am Schluss noch etwas mit auf den Weg geben?
Judi: Dadurch, dass wir mit freiem Eintritt spielen, sind wir natürlich darauf angewiesen, dass möglichst viel Publikum kommt, sich von uns unterhalten lässt und hinterher unseren Spendenhut zur Unkostendeckzung ein wenig bedient. Deshalb würden wir uns sehr darüber freuen, wenn ganz viele von euch kommen, erzählt es weiter, nehmt Freundinnen und Freunde mit und genießt den Theaterabend zusammen mit uns im Hain und habt Spaß!
Tina: Das klingt doch vielversprechend! Vielen Dank dir, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast und dann sehen wir uns bei den Aufführungen!

Das aktuelle Stück "Die 12. Nacht oder Was ihr wollt" könnt ihr noch zweimal live erleben: Am Sonntag, den 02. Juli, sowie am Dienstag, den 04. Juli, jeweils um 19:30 Uhr  im Musikpavillon / Sonnentempel im Hain.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht! Weitere Infos gibt es hier.

Bildnachweis: 
www.christian-martin.de
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