Uraufführung im Studentenkonzert mit Jakub Hrůša

18. März 2017Ann-Charlott Stegbauer

Das Studentenkonzert am 27. April steht ganz im Zeichen der Musik des 21. Jahrhunderts. Drei spannende Solokonzerte führen auf eine Expedition in drei verschiedene Welten: Neben Werken der südkoreanischen Komponistin Unsuk Chin und des Franzosen Thierry Escaich steht auch die Uraufführung einer Auftragskomposition der Bamberger Symphoniker des Japaners Toshio Hosokawa für Orgel und Orchester auf dem Programm. Die renommierte Interpretenriege wird angeführt von der Geigerin Lisa Batiashvili, die in dieser Saison »Portraitkünstlerin« der Bamberger Symphoniker ist. Mit ihr musizieren der Oboist François Leleux, der Organist Christian Schmitt sowie Wu Wei aus China, der als Solist im Konzert für Sheng – der chinesischen Mundorgel – und Orchester zu hören sein wird. Das Konzert wird geleitet vom Chefdirigenten der Bamberger Symphoniker Jakub Hrůša.

Selten hat man hierzulande die Gelegenheit, eines der ältesten und sagenumwobendsten Musikinstrumente kennenzulernen: die wundersame chinesische Mundorgel Sheng, die aussieht, als habe man die Pfeifen einer Zwergenorgel zu einem etwas unhandlichen Bündel zusammengebunden. Für dieses Instrument hat die südkoreanische Komponistin Unsuk Chin ein Werk geschrieben, das passenderweise vom Gott der Lüfte handelt – eine Komposition, die klangsinnliche Traumwelten heraufbeschwört.

Der japanische Komponist Toshio Hosokawa ist ein Wanderer zwischen den Kulturen, immer auf der Suche »nach einer neuen Musik, die ein Abenteuer ist«. Aus dieser Neugier entsteht eine genuine Kunst der Synthese von Ost und West. In seinem neuen Orgelkonzert, das im Studentenkonzert seine Uraufführung erfährt, entfalten sich unglaubliche Tiefenwirkungen, die in Atem halten.

Die Musik des Franzosen Thierry Escaich kennt ebenfalls keine Grenzen. Über den schöpferischen Prozess sagt er: »Man fabriziert nicht sein Universum: Man hat es oder man hat es nicht.« Sein »Universum« ist der »Kampf zwischen den Emotionen«. Dementsprechend ausdrucksintensiv ist sein an Bach gemahnendes Doppelkonzert für Violine und Oboe. Denn obwohl sich der Franzose keiner konkreten Stilrichtung verpflichtet sieht und unermüdlich neue klangliche Horizonte erkundet, zitiert er in seinem eigenen Konzert aus Bachs Werk der gleichen Besetzung, aber modern gespiegelt.

Der Eintritt für das Konzert, das in Zusammenarbeit mit der Reihe »Musik in der Universität« veranstaltet wird, beträgt für Studenten, Schüler und Auszubildende € 10,- im Vorverkauf und an der Abendkasse. Ein gültiger Ausweis ist bei Erwerb der Karten und beim Eintritt in die Konzerthalle vorzulegen. Für alle übrigen Interessenten sind Karten im Vorverkauf und an der Abendkasse zum Preis von € 20,- erhältlich.

Karten gibt es beim bvd Kartenservice, Lange Str. 39/41, 96047 Bamberg, Tel. 0951 / 9808220 und an der Einlasskasse ab eine Stunde vor Konzertbeginn.

 

Studentenkonzert, 27. April 2017, 19 Uhr, Konzerthalle Bamberg
Unsuk Chin »Šu«, Konzert für Sheng und Orchester
Toshio Hosokawa »Umarmung« - Licht und Schatten für Orgel und Orchester (Uraufführung)
Thierry Escaich Konzert für Violine, Oboe und Orchester
Jakub Hrůša Dirigent
Wu Wei Sheng
Christian Schmitt Orgel
Lisa Batiashvili Violine
François Leleux Oboe

Bildnachweis: 
Bamberger Symphoniker
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