Website Statistiken mit Privatsphäre geht nicht? Doch, mit Plausible!

29. September 2021Felix Haase

Spätestens seit den DSGVO-Richtlinien von 2018 hat es jeder mitbekommen: Quasi auf jeder Webseite werden deine privaten Daten gesammelt und an Werbetreibende wie Google oder Facebook verkauft. Doch es geht auch anders: Plausible ist eine OpenSource-Lösung, die deine Privatsphäre tatsächlich achtet - und gleichzeitig trotzdem dem Webseite-Inhaber hilfreiche Statistiken gibt.

Der folgende Artikel ist ein Erfahrungsbericht des IT-Ressorts von Feki.de e.V., ist aus eigener Überzeugung entstanden und wurde nicht durch eine Partnerschaft mit Plausible Insights OÜ finanziert.

Die Gründe für eine Alternative zu Google Analytics sind vielfältig. Einerseits ist die Komplexität für Neulinge schier überwältigend, dennoch sind die Metriken nicht immer sehr eindeutig und die Größe des Skripts für die Analytics sind mit 73kb ziemlich hoch. Außerdem können durch Cookie-Banner etwa bis zur 80% der Daten verloren gehen, was einem als Website-Inhaber ein sehr schiefes Bild über die tatsächliche Nutzung geben kann. Und als letztes ist Google-Analytics nicht unbedingt vertrauenswürdig darin, was mit den Daten schließlich passiert. Was ist wohl der Grund, warum Google Analytics für die meisten Anforderungen kostenlos ist?

Unter anderem deswegen haben wir uns bei Feki.de dazu entschieden, nach einer Alternative zu suchen, und sind durch eine Auflistung auf GitHub auf Plausible gestoßen. Dabei war uns besonders wichtig, dass wir die Daten auf unseren eigenen Server speichern können und somit niemand anderes darauf Zugriff bekommt. Aber wie funktioniert Plausible, damit es die Privatsphäre einhalten kann?

  1. Keine Cookies:
    Cookies können verwendet werden, um Nutzer über mehrere Webseiten hinweg zu tracken.

  2. Minimale Daten:
    Es werden nur Daten erhoben, die wirklich notwendig sind, um die Nutzung der Website zu evaluieren. Zusätzlich sind die Daten nur in aggregierter Form vorhanden.

  3. Keine persönlichen Daten:
    Es werden keinerlei persönliche Daten wie IP-Adresse, Alter o.ä. gesammelt. Die gesamten Datenpunkte sind in der Data Policy aufgelistet.

  4. Alle Daten sind isoliert für einen Tag:
    An jedem Tag wird ein Hash-Wert über einen täglich neuen key, die Website-Domain, IP-Adresse und den User-Agent erstellt, durch die einzelne Nutzer zugeordnet werden können, ohne die persönlichen Daten zu speichern.

Die gesamte Übersicht ist auch auf der offiziellen Webseite nachzulesen.

Wir benutzen Plausible nun seit etwa einem Jahr, weswegen jetzt die Zeit gekommen ist, unsere Erfahrungen zu teilen:

Positiv

  1. Einfache Einrichtung: Neue Websites können sehr einfach und einfacher als bei Google Analytics hinzugefügt werden.

  2. Simples Interface: Alle Daten sind auf einer Seite zu sehen und selbsterklärend.

  3. Einfaches Self-Hosting: Plausible stellt ein vorgefertigtes Beispiel, basierend auf Docker-Compose inklusive Anleitung und Konfiguration vor, auf dessen Basis ein Deployment mit Docker auf unserem eigenen Server ziemlich schnell zu erreichen war.

  4. Integration mit der Google Search Console ist auch möglich, wenn auch etwas komplizierter.

Negativ

  1. Self-Hosting: Wir hatten schon zweimal das Problem, dass Plausible wegen Problemen beim Start mehrere Wochen offline war. Deswegen haben wir nun auch einen uptime-bot eingerichtet. Trotzdem kann es aber mal passieren, dass es nicht auffällt. Um das zu umgehen, kann die SaaS-Lösung direkt von Plausible genutzt werden. Die Daten werden dort auch auf deutschen Servern gehostet.

  2. Analytics: Nicht alle Features, die man sich bei Analytics wünscht, sind (aktuell) verfügbar (z.B. Vergleiche, Vorhersagen, Account-Rollen). Teilweise sind diese aber bereits in Planung, Arbeit oder zumindest in Abwägung.

Wenn ihr mehr über Plausible erfahren wollt, schaut gerne auf der Website von Plausible vorbei oder informiert euch auf Github über andere Analytics Alternativen.

Bildnachweis: 
Plausible Logo © Plausible Insights OÜ
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